Digitalisierung der Materialforschung in Deutschland (MaterialDigital 3)
VDI Technologiezentrum GmbH
Kurztext
Wenn Sie im Bereich der Digitalisierung von Materialien in Deutschland forschen und entwickeln, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss erhalten.
Volltext
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Sie bei materialbasierten Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekten, die die Effizienz der Material- und Produktentwicklung in Deutschland steigern.
Sie erhalten die Förderung für risikoreiche, anwendungsorientierte, industriegeführte Verbundprojekte zu folgenden Themenschwerpunkten:
- Digitalisierung der Materialforschung
- Entwicklung einer gemeinsamen Sprache (Ontologie) für eine Materialklasse: o In der Ontologie sollen alle relevanten Eigenschaften und Prozesse in Bezug auf eine Materialklasse erfasst und abgebildet werden und Software-Tools erstellt werden. o Ein Kuratierungskonzept soll erarbeitet und demonstriert werden, um die Ontologie langfristig anpassen sowie in einen größeren Kontext einbetten und gleichzeitig kompatibel zu anderen Materialklassen halten zu können.
- Etablierung von digitalen Workflows im Sinne des dezentralen Daten- oder Simulationskonzepts durch aktive Agenten innerhalb der Software-Umgebung der Innovationsplattform: o Simulations- oder datenbasierte Modelle sollen exemplarisch auf Basis der Architektur für verteilten Ressourcenzugriff abgebildet und an konkreten Beispielen validiert werden. o Entstehung von dezentralen Datensammlungen sowie „Apps“ zum verteilten Arbeiten mit und auf Daten (Dritter).
- Die Projekte der digitalen Materialforschung sollen insbesondere Erkenntnisgewinn durch folgende Bereiche beinhalten: o Simulation von Materialstruktur und -eigenschaften auf mehreren Skalenbereichen und „Lebensabschnitten“ des Materials, o gemeinsame Betrachtung aller be-/verarbeitungs- sowie anwendungsrelevanten Materialdaten in Bezug zum betrachteten Anwendungsfall und deren intelligente Verknüpfung sowie o Auswertung generierter und/oder vorhandener Daten.
- Innovationsplattform MaterialDigital
- Die Innovationsplattform stellt die notwendige Infrastruktur sowie erste Daten und Ontologieentwürfe aus den ersten beiden Förderaufrufen (MaterialDigital 1 und 2) bereit. Träger der Innovationsplattform ist ein Konsortium aus dem Karlsruher Institut für Technologie, dem Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik, dem Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien, dem Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur, dem Max-Planck-Institut für Eisenforschung sowie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung.
Sie erhalten die Förderung als Zuschuss für einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren.
- Als Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft erhalten Sie normalerweise 50 Prozent Ihrer förderfähigen Kosten.
- Als kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) können Sie unter bestimmten Voraussetzungen einen Bonus erhalten. Hierfür müssen Sie die Kriterien der EU für KMU erfüllen.
- Als Hochschule oder außeruniversitäre Einrichtung können Sie bis zu 100 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben erhalten.
- Wenn Sie als Hochschule ein nichtwirtschaftliches Forschungsvorhaben planen, können Sie zusätzlich zu Ihren zuwendungsfähigen Ausgaben eine Projektpauschale in Höhe von 20 Prozent erhalten.
Das Antragsverfahren ist zweistufig. Bitte reichen Sie in der 1. Stufe Ihre Projektskizze bei dem Projektträger, der VDI-Technologiezentrum GmbH ein.
In der 2. Verfahrensstufe werden Sie für Ihre positiv bewertete Projektskizze aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen. Für die Erstellung Ihrer Projektskizze und Ihres Antrags nutzen Sie bitte das elektronische Antragssystem easy-Online.
Fristen
Bitte reichen Sie Ihre Projektskizze spätestens zum 31.8.2023 ein.
rechtliche Voraussetzungen
Antragsberechtigt sind
- Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft,
- Hochschulen,
- außeruniversitäre Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen.
Für die Förderung gelten folgende Bedingungen:
- Antragstellende benötigen zum Zeitpunkt der Auszahlung eine Betriebsstätte, Niederlassung oder sonstige Einrichtung in Deutschland.
- Sie decken mit Ihrem Verbundvorhaben die vollständige Wertschöpfungskette des betrachteten Materials in dem gewählten Anwendungsfall ab.
- Die Zusammensetzung Ihres Verbundes ist im Umfang notwendig und in der Sache nachvollziehbar.
- Alle Teilnehmenden stellen ihre Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Projekten in geeigneter Weise der Innovationsplattform zur Verfügung und nehmen an Veranstaltungen der Innovationsplattform (Workshops, Weiterbildungen et cetera) teil.
- Sie beteiligen sich inhaltlich an Veranstaltungen der Innovationsplattform.
- Sie veröffentlichen die Ergebnisse des Projektes in einer wissenschaftlichen Zeitschrift so, dass der Öffentlichkeit der unentgeltliche elektronische Zugriff ( Open Access ) auf den Beitrag möglich ist.
- Die Ergebnisse Ihres Vorhabens dürfen Sie nur in der Bundesrepublik Deutschland oder dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz nutzen.
- Ihre Zusammenarbeit im Verbundprojekt regeln Sie in einer schriftlichen Kooperationsvereinbarung.